Wie viel von dem Geld, dass du im Monat zur Verfügung hast, zahlst du für deine Miete? In den letzten Jahren ist es längst keine Seltenheit mehr, dass Studis 40%, 50% oder einen noch höheren Anteil ihrer monatlichen Einnahmen für die Miete aufwenden müssen. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass zB in München ein WG-Zimmer schon mal 600€ kosten kann. Wohnraum ist durch die teils pervers hohen Mieten in deutschen Groß- und Studierenden-Städten zu einem der sozialen Faktoren im Studium geworden. Kann ich mir meine Wunschstadt überhaupt leisten, muss ich für die Miete noch einen Nebenjob anfangen weil die BAföG-Wohnpauschale hinten und vorne nicht reicht,….diese Fragen begleiten viele Studierende zum Anfang, aber auch während ihres Studiums ständig.
Wohnraum ist ein Menschenrecht, ist aber insbesondere in der letzten Dekade immer mehr lediglich als ein zuverlässiges Anlageobjekt für Großinvestoren betrachtet worden. Wir, das sind der freie zusammenschluss von student*innenschaften, die Juso-Hochschulgruppen und Campusgrün, wollen das Thema wieder in die politische Debatte tragen. Mit Blick auf die anhaltende Pandemie-Situation und eine anstehende Bundestagswahl im kommenden Jahr ist für uns klar, dass dringender Notwendigkeit besteht, Wohnraumpolitik für Studierende, aber auch Menschen in niedrigen und mittleren Einkommensschichten wieder progressiv zu gestalten. Im kommenden Monat wollen wir uns deshalb mit verschiedenen Aspekten (studentischer) Wohnpolitik befassen, betroffene zu Wort kommen lassen und Perspektiven für einen gerechteren Wohnungsmarkt aufzeigen.