Organisiert euch!
Im zweiten Themenmonat soll entstandenes Bewusstseins genutzt werden und ein „Call for organizing“ gestartet werden. Außerdem sollen verschiedene Wohnformen und Projekte vorgestellt werden. Damit soll Wohnen als aktive Praxis des öffentlichen Lebens wahrgenommen und die Probleme als politische verstanden werden.
Dazu haben wir Material zu eurer Unterstützung erstellt, dass ihr ab sofort im Shop unter „Wohnraumkampagne 2018: Aktionspaket #2: Organisiert euch!“ findet und bestellen könnt: www.fzs.de/material/bestellen
- 20 Flyer „How to Organize“
- 1 Reader „Aktionsideen & Wohnprojekte-Vorstellung“
- 5 Plakate
- 5 Mobi-Plakate für lokale Bündnisse
- 30 Sticker mit 3 verschiedenen Motiven (10x Kampagnenmotiv, 10x Otter, 10x Jodel)
- 30 Postkarten mit 3 verschiedenen Motiven (10x Otter, 10x Jodel & 10x Bingo)
- 20 Flyer zur Kampagne „Studis gegen Wohnungsnot“
- 20 Informationsflyer „Studentischer Wohnraum“
Idee #1
Macht doch eine Diskussionsveranstaltung
Um auf das Thema Wohnraum aufmerksam zu machen und bestimmte Problematiken bei Euch vor Ort zu diskutieren, eignet es sich besonders gut, eine Diskussionsveranstaltung mit Expert*innen zu organisieren und alle interessierten Studierenden einzuladen. Als Themen eignen sich beispielsweise Perspektiven für studentischen Wohnraum, staatliche Wohnbauförderung, alternative Wohnkonzepte, aber auch viele lokale Themen, die bei Euch vor Ort relevant sind. Eine Diskussionsveranstaltung bietet Euch auch die Möglichkeit, sich ein Bild von der aktuellen Wohnraumsituation bei Euch vor Ort zu machen. Als mögliche Diskussionsteilnehmer*innen bieten sich Vertreter*innen der Stadt, von Mieterschutzvereinen, Studierendenwerken oder politischen Parteien an. Für die Organisation müsst Ihr lediglich einen Raum buchen, ausreichend Werbung machen und die Moderation vorbereiten.
Wenn ihr Unterstützung bei der Suche nach Expert*innen braucht, könnt ihr euch gerne an uns unter wohnraum (at) lists.fzs.de wenden. Wir haben einige Expert*innen zum Thema parat und können euch Tipps geben, wie ihr lokale Diskussionspartner*innen finden könnt.
Idee #2
Lauft doch mal durch eure Stadt
Veranstaltet doch einen kleinen Stadtspaziergang. Thematisiert dabei unterschiedliche Wohnverhältnisse in einzelne Stadtteilen oder Vierteln.
- Besucht Studiwohnheime und thematisiert die Probleme dort: Wie teuer ist welches Wohnheim? Wo liegt es? Hat das vielleicht etwas miteinander zu tun?
- Thematisiert die Reduktion sozialen Wohnungsbaus bei ehemaligen Sozialwohnungen.
- Geht in ein Viertel, das gerade „aufgewertet“ wird, und schaut euch die Mietentwicklungen an.
- Besucht Orte ehemaliger oder aktueller Wohnprojekte. Beispielsweise besetzte Häuser oder Freiraum-Projekte.
Hierbei kann man gut soziale Missstände wie räumliche Segregation bestimmter sozialer Gruppen oder Gentrifizierung thematisieren. Alle diese Infos lassen sich für die jeweilige Stadt gut recherchieren. Vielleicht gibt es bei euch auch schon Gruppen, die so etwas schon mal gemacht haben. Wenn euch das zu viel Arbeit ist, versucht es doch mit einer kleinen Karte, die ihr dazu erstellt und auf der ihr diese Punkte vermerkt.
Was soll das:
Das ist ein gutes Format, um die Probleme in der eigenen Stadt für mehr Menschen offensichtlich zu machen, da mit ganz realen Beispielen und nicht abstrakt über Probleme gesprochen werden kann.
Idee #3
Malt doch ein Banner
Ein Banner malen macht mit coolen Leuten unglaublich viel Spaß. Ihr braucht nicht viel, nur ein (oder mehrere) alte Bettlaken, Pinsel und ein bisschen Farbe (am besten Abtönfarbe). Das Banner sollte mit einem guten kurzen Spruch und einem schönen Logo oder so versehen an einer gut einsehbaren Stelle aufgehängt werden (entweder aus dem eigenen Fenster oder irgendwo in Hochschulnähe, wo es viele Leute sehen). Ihr könnt alternativ auch sog. Stencils erstellen und eure Umgebung verschönern. Dazu braucht ihr nur eine Vorlage, ein bisschen Pappe, eine Schere oder ein Messer und Spraydosen.
Was soll das:
Es macht Spaß und macht noch mehr Menschen auf das Problem mit der Wohnungsnot aufmerksam. Außerdem wird eure Gruppe dadurch bekannter.
Idee #4
Organisiert doch ein Wohnraum-Protestcamp
Wenn Ihr mehr Ressourcen habt, könnt Ihr auch ein Protestcamp zum Thema Wohnraum organisieren, um größere Aufmerksamkeit – auch bei der lokalen und überregionalen Presse – zu erzeugen. Ladet alle Interessierten dazu ein, gemeinsam mit Euch für mehr bezahlbaren Wohnraum zu zelten. Als Orte eignen sich zentrale Flächen der Hochschule oder Stadt, um möglichst große Aufmerksamkeit zu erzielen, wobei Ihr natürlich eine Genehmigung benötigt. Organisiert um das Zelten ein Rahmenprogramm aus Musik (mit Bands oder einfach einer Anlage), Poetry Slam, Workshops oder Vorträgen beispielsweise zum Mietrecht, um für eine gute Atmosphäre zu sorgen und die Attraktivität zu schaffen, dass Studierende gemeinsam mit Euch zelten. Organisiert einen Getränke- oder Essensverkauf, den Ihr entweder selber macht oder machen lassen könnt, um der leiblichen Versorgung für das Camp nachzukommen. Neben den selbstmitgebrachten Zelten ist es sinnvoll, mindestens ein großes Zelt bereitzustellen, in dem Leute ohne eigenes Zelt übernachten können. Drumherum könnt Ihr euch natürlich noch weitere Aktionen ausdenken, um dem Camp zum Erfolg zu verhelfen. Macht frühzeitig und breit auf das Camp aufmerksam und ladet auch die lokale Presse ein.
Idee #5
Fotografiert doch was
Im Anhang findet ihr eine Vorlage für ein Schild, das ihr in die Kamera halten könnt. Am besten mit einem Gesicht dazu oder einem symbolischen Ort für Wohnraumprobleme in eurer Stadt. Das Bild könnt ihr in Social Media unter #wohnungsnot verbreiten. Auf dem Schild könnte stehen:
- Von 250 € kann ich mir keine Wohnung leisten
- Auf 9 m² leben ist ganz schön anstrengend
- 2 Stunden in die Uni pendeln ist ganz schön doof
- Hier stand mal ein Studiwohnheim, jetzt eine Luxuswohnung.
etc.
Was soll das:
Es ist super schnell gemacht und ihr könnt durch die Verbreitung auf Social-Media-Kanälen einige Leute erreichen und eure Gruppe bekannter machen.
Idee #6
Macht doch was mit einem lokalen Wohnprojekt
In vielen Städten gibt es lokale Wohnprojekte, die Gebäude besetzt halten oder sich andere Freiräume erkämpft haben. Diese Initativen haben häufig viel Erfahrung mit Wohnraumpolitiken und sind politisch aktiv. Ihr könnt einfach auf diese zugehen und in Kontakt kommen. Dann kommt die gemeinsame Aktions- oder Veranstaltungsidee von ganz alleine.